LĂ€nger schneller laufen: der ultimative Trainings-Guide

Wie schaffe ich es, lĂ€nger und schneller zu laufen? Diese Frage kommt bei jedem LĂ€ufer irgendwann auf – besonders, wenn man beim Wings for Life World Run an den Start gehen und dem Catcher Car möglichst lange davonlaufen will. Wir haben euch die 6 wichtigsten Tipps fĂŒr mehr TempohĂ€rte zusammengestellt, die sich an alle LĂ€ufer richten, die bereits rund drei Mal in der Woche trainieren und 45 Minuten am StĂŒck locker durchhalten können. ZusĂ€tzlich bekommt ihr inspirierende Einblicke in den Trainingsalltag von UltralĂ€ufer Flo Neuschwander, der euch erzĂ€hlt, wie er es selbst mit TrainingsplĂ€nen, Regeneration, ErnĂ€hrung oder mentalem Training so hĂ€lt.

Das richtige Lauf-Training

Was sollte ich in Bezug auf meinen Lauf-Trainingsplan beachten, wenn ich lÀnger und schneller laufen will?

  • Laufen lernt man durch laufen. Daran hat sich nichts geĂ€ndert! Auch im Zeitalter von hochentwickelten Trainingswissenschaften und technologischem Fortschritt hinsichtlich der AusrĂŒstung ist es so simpel.
  • Dabei bringt der richtige Wechsel von Belastung und Entlastung den Fortschritt. Ein guter Trainingsplan ist dabei sehr hilfreich. Am wichtigsten ist es jedoch, auf deinen eigenen Körper zu hören und Überbelastung zu vermeiden.
  • Die Gefahr des Übertrainings ist grĂ¶ĂŸer als durch unterschwellige Reize, keinen Leistungsfortschritt zu erzielen.
  • Knochen, BĂ€nder und Sehnen brauchen Wochen und Monate, um sich anzupassen. Sie halten – bildlich ausgedrĂŒckt – nicht mit der Entwicklung von Herz-Kreislaufsystem und Muskulatur Schritt. Entsprechend wichtig ist die Regeneration: Ohne Ruhephasen kein Trainingseffekt!
  • Je nach Trainingsniveau können Belastungen und Trainingsumfang allmĂ€hlich oder sprunghaft gesteigert werden. Wenn du LaufanfĂ€nger bist, dann befolge die Regel: Umfang vor IntensitĂ€t.

Beherzige die 6 wichtigsten Regeln der Trainingswissenschaft, um schon bald lÀnger schneller laufen zu können:

  1. Trainingswirksame Reize setzen
  2. Belastung individualisieren
  3. Belastungen dosiert steigern
  4. Richtige Belastungsfolge beachten
  5. Belastungsformen abwechseln
  6. Prinzip des optimalen VerhÀltnisses von Belastung und Erholung

Soweit die Theorie. In der Praxis sieht ein Trainingsplan fĂŒr fortgeschrittene LĂ€ufer (Marathon-Zielzeit 3:30) so aus:

So macht’s der Flo:

Nicht „nur“ laufen, sondern alternatives Ausdauertraining angehen. Das kann, wie bei mir, Radfahren im Freien oder im Winter auf der Rolle mit Zwift sein, oder auch lange Wanderungen ĂŒber 8 Stunden. Lange Skitouren mit Höhenmetern, wenn man am Berg wohnt, bringen eine super Grundlage und Kraftausdauer. Eigentlich bringt alles was, bei dem man sich lange und im lockeren Bereich bewegt. Der Mix macht’s!

Fahrtenspiele mache ich ganz gerne, wenn ich keine Lust auf richtige Intervalle habe. Man spielt im und mit dem GelĂ€nde und sammelt Höhenmeter. Das pusht richtig die Ausdauer. Ich suche mir dabei meist eine etwas hĂŒgelige Strecke aus und laufe nach GefĂŒhl. Mal schnell, mal easy.

Eine Trainings-Woche fĂŒr sehr ambitionierte LĂ€ufer könnte so aussehen:

  • Montag: 15 km locker laufen im GelĂ€nde
  • Dienstag: 5 x 2000 m im Marathon-Renntempo
  • Mittwoch: Locker 100 km Radfahren
  • Donnerstag: Ruhetag
  • Freitag: 30 km Dauerlauf im Wings for Life World Run Zieltempo
  • Samstag: LĂ€ngere Wanderung oder Skitour
  • Sonntag: Langer Lauf 42,2 – 50 km

Die optimale Regenerationsphase fĂŒr LĂ€ufer

Muss ich etwas Spezielles in der Regenerationsphase beachten, wenn ich meinen Körper mehr belaste?

  • Es ist tatsĂ€chlich so: Nur durch Regeneration und Pausen wirst du schneller laufen. Es ist nicht förderlich jeden Tag zu laufen, aber hilfreich Ruhetage einzuplanen. Darauf basiert auch das Modell der Superkompensation.
  • Unter Superkompensation versteht man die FĂ€higkeit des Körpers nach einer Trainingsbelastung durch Regeneration nicht nur auf das Leistungsniveau vor der Belastung zurĂŒckzukehren, sondern diese zu ĂŒbertreffen.
  • Zu kurze Regenerationsphasen fĂŒhren zu Leistungsstagnierung und Verletzungen.
  • Trainiere also nach einem Trainingsplan, der auf eine optimale Belastung und Regeneration aufbaut oder höre einfach auf deinen Körper. Er wird dir genau signalisieren, wenn er nicht bereit fĂŒr die nĂ€chste Einheit ist.
  • GrundsĂ€tzlich ist das A und O fĂŒr eine gute Regeneration: ausreichend Schlaf und eine gesunde, möglichst vielseitige ErnĂ€hrung.
  • Nach dem Training sind Kohlenhydrate, Protein und Natrium wichtig. Eine Stunde nach dem Laufen ist eine Nahrungszufuhr ideal.
  • Am Abend vor dem Schlafengehen ist die Einnahme von Magnesium empfehlenswert. Dein Körper benötigt durch die zusĂ€tzliche Belastung mehr Mineralstoffe, da du diese wĂ€hrend dem Laufen ausscheidest.
  • Ein zweites oder drittes Paar Laufschuhe ist kein Luxus, sondern macht Sinn. Auch die Schuhe mĂŒssen sich vom Laufen erholen und haben nach einem Ruhetag wieder volles Potential hinsichtlich ihrer DĂ€mpfungsleistung, StabilitĂ€t etc.
  • Versuche mal, nach harten oder langen Belastungen, deine Muskulatur mit Eis abzureiben. Das hat sich als stark regenerationsfördernd erwiesen.
  • Auch ein Dampfbad oder Saunabesuch hilft deinem Körper zu regenerieren.

So macht’s der Flo:

Wer viel trainiert, muss grundsĂ€tzlich immer darauf achten, gut zu regenerieren. Am wichtigsten ist meiner Meinung nach, dabei auf seinen Körper zu hören. Wenn man mĂŒde ist, bringt es nichts zu trainieren. Wenn man platt ist, auch einfach mal zwei bis drei Tage pausieren. Nicht auf Teufel komm raus immer den Trainingsplan durchziehen! Nach harten Einheiten und besonders, wenn es draußen kalt ist, lege ich mich anschließend ganz gerne mal in die warme Badewanne. Ein Arnika-Bad tut gut und durchwĂ€rmt die strapazierten Muskeln. Außerdem was gesundes Essen. Ich ernĂ€hre mich vegan und fĂŒhle mich super dabei. Jeder muss selbst in sich rein hören und schauen, was einem gut tut und was nicht. Ausruhen! Falls man Zeit dazu hat, ist ein MittagsschlĂ€fchen Gold wert. Schlafen im Allgemeinen ist eigentlich das Beste!

Alternatives Training fĂŒr LĂ€ufer (Kraft, StabilitĂ€t, Lauftechnik)

Es ist ĂŒberall zu lesen, dass Krafttraining und BerglĂ€ufe förderlich sind, um die Muskelgruppen zu trainieren, die einen schneller laufen lassen. Was hat es damit auf sich? Und welche Tipps gibt es noch?

  • Krafttraining hilft dir, deine Körpermitte zu stĂ€rken, was fĂŒr eine aufrechte Haltung beim Laufen sorgt – auch, wenn du bei langen LĂ€ufen mĂŒde wirst, knickst du dann nicht ein und verhinderst Fehlbelastungen.
  • Trainingseinheiten mit abwechslungsreichem Profil, z. B. mit BergauflĂ€ufen steigern die Kraftausdauer. Fahrtspiele (DauerlĂ€ufe mit Tempowechseln je nach GelĂ€ndeanforderung und GefĂŒhl) fördern die FlexibilitĂ€t und schulen spielerisch die TempoverschĂ€rfungen in WettkĂ€mpfen.
  • Je lĂ€nger du lĂ€ufst, desto lĂ€nger wird dein Körper belastet. Logisch! Versuche daher, einmal in der Woche ein alternatives Ausdauertraining einzubauen. Das kann Radfahren (im Winter auf der Rolle) oder Schwimmen sein.
  • Laufe zudem auf unterschiedlichem Untergrund: Weicher, dĂ€mpfender Untergrund ist zu bevorzugen. Durch einen Wechsel (Straße, Schotterwege, Waldboden) erleichterst du Knochen, BĂ€ndern und Sehnen den Anpassungsprozess.
  • Ein kraft- und gelenkschonender Laufstil wird dir auf Dauer helfen, schneller und gesĂŒnder zu laufen. Versuch doch einmal, ein paar Lauf-ABC Übungen in dein Training einzubauen. Das sind Übungen wie Kniehebelauf, Anfersen, Hopserlauf oder Sprunglauf.

So macht’s der Flo:

Eine gute StabilitĂ€t im Körper ist natĂŒrlich wichtig, dafĂŒr mache ich selbst aber kein gezieltes Krafttraining. Die hole ich mir durch meine TrainingslĂ€ufe im GelĂ€nde. Da trainiert man automatisch viele Muskelgruppen. Ich wechsle auch zwischen schnell wandern, gehen und laufen wenn’s richtig steil wird. BerganlĂ€ufe sind super effektiv. Eigentlich fĂŒr alle LĂ€ufer – von Sprinter bis UltralĂ€ufer!  Ich suche mir auch mal steile Strava-Segmente raus, die ich auf Anschlag hochrenne, wie z. B. zum Watzmannhaus. Da hat man 6,4 Kilometer mit knapp 1.300 Höhenmetern. Mittlerweile gibt es ja auch super Lauschuhe fĂŒr jedes GelĂ€nde. Ich habe von meinem AusrĂŒster On Running glĂŒcklicherweise ein Paar fĂŒr jede Trainingssituation in meinem Schrank, was sehr wichtig fĂŒr mich ist.

Die richtige ErnĂ€hrung fĂŒr LĂ€ufer

Was sollte ich bzgl. meiner ErnĂ€hrung beachten? Zum einen was soll ich essen und auch wann soll ich essen? Beim Training, aber auch im Wettkampf. Gibt es bzgl. FlĂŒssigkeitszufuhr etwas Besonderes zu beachten?

  • Dein Speiseplan wird sich auf deine Performance auswirken. Dabei ist es kein Hexenwerk, dich optimal zu ernĂ€hren.
  • Vitamin- und kohlenhydratreich zu essen ist das A und O. Dein Speiseplan sollte zu 55 bis 65 Prozent aus hochwertigen Kohlenhydraten bestehen, damit dir am Ende deiner LĂ€ufe nicht die Energie ausgeht.
  • Vegetarier und Veganer mĂŒssen sich Alternativen zum Fleisch ĂŒberlegen, um eine ausreichende Zufuhr von Eiweiß und Eisen zu gewĂ€hrleisten. Das ist heutzutage allerdings kein Problem mehr!
  • Ebenso wichtig: reichlich trinken, möglichst wenig oder keinen Alkohol. Durch eine ausreichende FlĂŒssigkeitszufuhr unterstĂŒtzt du dein Herz-/Kreislaufsystem, Sauerstoff und Mineralstoffe zu den Muskeln zu transportieren. Wenn du zu wenig trinkst, wird dein Blut dicker und dein Herz dadurch mehr belastet.
  • Der grĂ¶ĂŸte Fehler sind Experimente vor starken Belastungen oder WettkĂ€mpfen, also: Vermeide eine Umstellung von ErnĂ€hrungsgewohnheiten kurz vor einem Lauf, der dir wichtig ist.

So macht’s der Flo:

Eigentlich gibt es bzgl. ErnĂ€hrung nichts Großes zu beachten. Man soll sich eben gesund ernĂ€hren. Ausgewogen. Dann passt alles. Was die Trainings- und WettkampfernĂ€hrung angeht, isst jeder individuell. Da muss man einfach bei sich selbst herausfinden, was man gut vertrĂ€gt.

Wichtig ist, gerade bei langen LĂ€ufen und Ultras, die Kohlenhydrate reinzubekommen. Am Ende eines jeden Ultras nehme ich keine Gels mehr zu mir. Da gehen Gels einfach nicht mehr rein! Um nochmal richtig Gas zu geben und bis ins Ziel zu ballern, gibt‘s auf den letzten Kilometern dann ein Red Bull oder einen Red Bull/ Wasser Mix.

Wenn es warm oder richtig heiß ist, ist es noch wichtiger, genĂŒgend zu trinken und auf Elektrolyte und Salz zu achten. Die ganzen GetrĂ€nke und Wettkampfnahrung wie z. B. Gels, muss man vorher unbedingt gut im Training ausprobiert haben, ob man auch alles vertrĂ€gt. UltralĂ€ufer auf ganz langen Kanten ticken teilweise ganz unterschiedlich. Manche essen Chips, Pizza, Gels, Riegel und andere Sachen.

Wie gesagt: Jeder muss einfach mal im Training ausprobieren, was funktioniert und was eher nicht. Wenn ich einen bestimmten Wettkampf (Ultra) im Auge habe, dann schaue ich vorher schon genau, was es auf der Strecke an Verpflegung gibt. Wenn

z. B. ein bestimmter Hersteller dort seine Gels, Riegel, GetrĂ€nke etc. anbietet, dann kaufe ich mir vorher genau diese Sachen und probiere sie im Training aus. Wenn ich damit gut zurechtkomme, dann ist es doch perfekt. Dann braucht man nicht viel mitzuschleppen, denn es gibt ja fast alles auf der Strecke, was man benötigt. FĂŒr mich geht das aber nur, wenn die angebotenen Dinge vegan sind, da ich mich seit 2,5 Jahren komplett vegan ernĂ€hre.

Wie gesagt: Jeder muss einfach mal im Training ausprobieren, was funktioniert und was eher nicht. Wenn ich einen bestimmten Wettkampf (Ultra) im Auge habe, dann schaue ich vorher schon genau, was es auf der Strecke an Verpflegung gibt. Wenn z. B. ein bestimmter Hersteller dort seine Gels, Riegel, GetrĂ€nke etc. anbietet, dann kaufe ich mir vorher genau diese Sachen und probiere sie im Training aus. Wenn ich damit gut zurechtkomme, dann ist es doch perfekt. Dann braucht man nicht viel mitzuschleppen, denn es gibt ja fast alles auf der Strecke, was man benötigt. FĂŒr mich geht das aber nur, wenn die angebotenen Dinge vegan sind, da ich mich seit 2,5 Jahren komplett vegan ernĂ€hre.

Mentales Training fĂŒr LĂ€ufer

Je lĂ€nger man lĂ€uft, desto wichtiger wird wohl auch der Kopf. Was kann ich tun, um meine mentale StĂ€rke zu trainieren? 

  • Welcher LĂ€ufer kennt das nicht: Irgendwann wird die innere Stimme immer lauter und frĂ€gt, warum man sich das hier eigentlich antut. Der innere Schweinehund drĂ€ngt einen zum Aufhören und flĂŒstert unaufhörlich, wie schön es doch jetzt auf der Couch wĂ€re

  • Bei lĂ€nger andauernden Belastungen ist das Durchhaltevermögen entscheidend. In der Sportwissenschaft spricht man von der Willensspannkraft (im Gegensatz zur Willensstoßkraft beim Sprint oder einer anderen Schnellkraftbelastung).
  • Niemand ist jeden Tag gleich motiviert fĂŒr das Training, nicht bei jedem Wettkampf ist man „gut drauf“. Das zu akzeptieren, ist schon einmal der erste Schritt.
  • Je lĂ€nger man lĂ€uft, desto wichtiger wird der Kopf. „Positives Denken“ ist tatsĂ€chlich entscheidend: Wer liebt, was er tut, der fĂŒhlt sich kraftvoll, oft sogar beflĂŒgelt. Anders ist Höchstleistung nicht möglich.
  • Stell dir mögliche HĂŒrden vor und denke in Lösungen. Setze deinen Fokus auf deine individuellen StĂ€rken, positive Eigenschaften und Ressourcen. Das wird dir auch in schwierigen Passagen deines Trainings oder Wettkampfes Kraft geben.
  • Höre Musik, das kann dich ablenken oder zusĂ€tzlich motivieren: Pack dir deine Lieblingstracks auf eine Playlist oder höre dich durch die Running Playlists wie Run & Fun, die Playlist des Wings for Life World Runs, auf Spotify und Co!
  • Lockere Muskulatur bewirkt eine optimistische Sicht der Dinge – gönn dir ab und an eine Massage und lass‘ dich verwöhnen. Tanke dadurch Kraft fĂŒr zĂ€he Zeiten wĂ€hrend eines Laufs.
  • Aller Ursprung liegt in der Vorstellungskraft, im Geist – und damit tief in uns selbst. Wenn du Lust hast, versuch doch einmal zu meditieren und deine Gedanken in positive zu verwandeln bzw. mit negativen Gedanken besser umgehen zu können.

So macht’s der Flo:

Man muss die mentale StĂ€rke im Training einfach immer wieder trainieren. Ich laufe z. B. in Inzell auch mal einen Marathon oder sogar 60 km auf einer flachen 2 km Runde. Klingt verrĂŒckt, aber wenn man das durchhĂ€lt, dann sind 60 km in eine Richtung beim Wings for Life World Run richtig spannend dagegen! Außerdem laufe ich auch oft lange Kanten im Winter auf dem Laufband. Klingt auch fĂŒr viele voll langweilig, aber ich sage immer, wenn man keine 50 km auf dem Laufband laufen kann, dann braucht man eigentlich gar nicht erst ĂŒber einen 100 km Ultra im Freien nachzudenken. FĂŒr mich ist Laufband-Training auch Mentaltraining. Oder, man sucht sich eine kleinere Runde aus, die immer wieder an der eigenen HaustĂŒr vorbeigeht, und macht dann darauf einen langen Dauerlauf. Man wird immer wieder verleitet, einfach in die HaustĂŒre zu gehen, muss aber trotzdem weiter machen. Das kann auch ein gutes Mentaltraining sein. Auch lange Einheiten auf dem Rad (Rolle) im Winter auf Zwift abspulen, ist hilfreich. Bis zu 200 Kilometer am StĂŒck gegen die Wand fahren. FĂŒr viele sehr langweilig. Aber, wenn man es durchgezogen hat, dann wird man mental stĂ€rker.

Wie LĂ€ufer ihren Trainingsplan einhalten

Wie schaffe ich es, dass ich meinen immer umfangreicheren Trainingsplan einhalten kann?

  • Vorab: Es ist kein Drama, wenn du nicht immer 100% deinen Trainingsplan durchziehen kannst. Dein Plan soll dir eine wichtige Orientierung geben, aber es bringt nichts, auf Teufel komm raus Einheiten abzuspulen, wenn dir dein Körper signalisiert, dass er das Pensum heute einfach nicht leisten kann.
  • FĂŒhre ein „Trainingstagebuch“ – am einfachsten geht das heute mit einer Sportuhr bzw. einem Trainingscomputer – und ĂŒberprĂŒfe, ob du das Gros der Planung einhĂ€ltst.
  • Trainiere in der Gruppe oder verabrede dich fĂŒr bestimmte Einheiten zum Training. Zu zweit oder dritt lĂ€uft es sich oft einfacher.
  • Kannst du mit dem Fahrrad in die Arbeit fahren oder in der Mittagspause einen Lauf einschieben? So kannst du Zeit am Morgen oder Abend kompensieren, wenn bei dir jetzt mehrere Einheiten anstehen.
  • Ganz wichtig: Bei einem RĂŒckschlag durch Erkrankung oder Verletzung kann man nicht alles in verkĂŒrzter Zeit nachholen. Das wird zum Boomerang. In solchen FĂ€llen gilt: Geduld haben, langsam wieder an UmfĂ€nge und Tempo rantasten.
  • Ausgefallene Trainingseinheiten lassen sich nicht komprimiert nachholen, nimm dir den Druck und gehe es ruhig an. Du wirst wieder auf das alte Niveau kommen, gib dir Zeit!

So macht’s der Flo:

Ich trainiere nicht nach einem festen Trainingsplan. Wenn ein wichtiger Wettkampf fĂŒr mich ansteht wie z. B. der Wings for Life World Run, dann beginnt fĂŒr mich die Haupttrainingsphase wie bei einem Marathon, so 12 Wochen vorher. Ich habe dann im Kopf, was ich ungefĂ€hr trainieren will. Also, meine Tempoprogramme und vor allem die langen LĂ€ufe im Training. Aber das meiste ist bei mir schon eher spontan. Ich habe meistens nur eine Kilometervorstellung, was ich in einer Woche so abspulen will oder eine Stundenanzahl. Da orientiere ich mich dann ein bisschen dran. Aber ich höre sehr viel auf meinen Körper. Wenn der mir sagt, ich bin platt, dann mach ich einfach mal locker und, weil ich keinen festen Trainingsplan habe, ist das fĂŒr mich kein Problem, mal 2-3 Tage zu pausieren oder mal eine Woche nur ganz easy zu machen.

Fazit:

Um lĂ€nger schneller laufen zu können, solltest du ganz simpel lĂ€nger laufen und schneller laufen. Ein Trainingsplan kann dir dabei helfen, die optimale Balance zwischen Training und Regeneration zu finden und eine Überbelastung zu vermeiden. Höre auf deinen Körper und hab‘ Spaß bei dem, was du tust. Wenn du dann auch noch auf genĂŒgend Schlaf und eine gesunde ErnĂ€hrung achtest, dann wirst du schon bald erste Erfolge feiern können.

Du willst dir ein Ziel setzen und schauen, wie lange du laufen kannst? Melde dich fĂŒr den Wings for Life World Run am 8. Mai an und lass dich vom Catcher Car jagen!

Hier erfĂ€hrst du alles Wissenswerte zum Lauf und dem besonderen Laufformat und hier geht’s zur Anmeldung. Du hast die Möglichkeit bei einem der acht Flagship Runs an den Start zu gehen oder mit der App, wo immer du willst – je nachdem wie die aktuelle Situation in deinem Land ist. Wir freuen uns, wenn wir dich mit diesem Artikel fĂŒr das nĂ€chste Training motivieren können und bitten dich gleichzeitig, die Corona-Regeln in deinem Land einzuhalten.

Wer weitere Motivation und Lauftipps von Flo Neuschwander will, der folgt ihm am besten auf Instagram unter @runwiththeflow.